von Djalma Goncalves, erschienen am 25.10.2025
Mit großem Interesse und einer gewissen Entrüstung habe ich Ihren Artikel „Rund 1 Million für ZELT“ gelesen, der die jüngsten Enthüllungen rund um das Güterbahnhofprojekt beleuchtet. Es ist zutiefst erschreckend zu sehen, wie in unserer Stadt mit Steuergeldern umgegangen wird, und ich möchte mich in diesem Leserbrief dezidiert zu Wort melden.
Die Tatsache, dass fast eine Million Euro für Planungen eines Projekts – des „Zero Emission Logistics Terminal Reutlingen“ (ZELT) – ausgegeben wurden, das nun „vorerst zurückgestellt“ werden soll, ist schlichtweg inakzeptabel. Eine Million Euro! Diese Summe ist nicht nur eine Zahl auf dem Papier, sondern hart erarbeitetes Geld unserer Bürgerinnen und Bürger, das in diesen schwierigen Zeiten an jeder Ecke benötigt wird. Ob für Schulen, Kitas, die Sanierung von Straßen oder soziale Projekte – es gibt unzählige Bereiche, in denen diese Mittel einen echten Unterschied machen könnten. Stattdessen versickert es in einem Planungsdesaster, dessen Realisierung nun auf unbestimmte Zeit verschoben wird.
Besonders hervorheben möchte ich die proaktive Rolle der WiR-Fraktion, die diese unendliche Geldverschwendung der Stadtverwaltung überhaupt erst ans Licht gebracht hat [siehe Anfrage der Fraktion zu den Kosten, Anm. d. Red.]. Es ist ein trauriges Zeugnis für die Transparenz und Effizienz unserer Stadtverwaltung, dass es einer politischen Fraktion bedarf, um solch gravierende finanzielle Fehltritte aufzudecken. Dass die Stadtverwaltung zudem nicht gewillt oder – wie es heißt – „nicht in der Lage“ ist, alle relevanten Finanzunterlagen, Rechnungen und Berichte darzustellen, weil dies mit „angemessenem Aufwand nicht leistbar“ sei, ist ein Schlag ins Gesicht jeder Steuerzahlerin und jedes Steuerzahlers. Dies wirft ernsthafte Fragen nach der Rechenschaftspflicht und der internen Kontrollmechanismen auf. Als engagierter Bürger erwarte ich von unserer Stadtverwaltung einen verantwortungsvollen Umgang mit den uns anvertrauten Mitteln. Projekte müssen sorgfältig geplant, Risiken realistisch eingeschätzt und die Öffentlichkeit transparent informiert werden. Die aktuelle Situation rund um das ZELT-Projekt ist ein mahnendes Beispiel dafür, wie es nicht laufen sollte.
Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und Mechanismen etabliert werden, die derartige Verschwendungen in Zukunft verhindern. Wir Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren, wie unser Geld eingesetzt wird, und müssen sicher sein können, dass es effizient und zum Wohle der Gemeinschaft verwendet wird.
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