Wir in Reutlingen

  • Willkommen bei WiR
  • WiR Verein
    • Spendeninformationen
  • WiR Gemeinderat
  • WiR Kreistag
  • Stadtgespräch
    • Kinderfreundliches Reutlingen
    • RT macht Schule
    • Regionalstadtbahn
    • Anfragen & Anträge
    • Archiv
  • Sprecht mit uns

Schulentwicklung in Reutlingen: Es braucht klare Prioritäten

RT macht Schule· Stadtgespräch

22 Nov.

Die Schulentwicklungsplanung für Reutlingen zeigt deutlich: Jetzt müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden. Ganztag, Sanierungen und ein effizienterer Umgang mit bestehenden Räumen stehen im Mittelpunkt – denn die Weichen für die kommenden Jahre werden jetzt gestellt.

von Sven Lange, Gemeinderatssitzung am 18.11.2025

Die Ergebnisse der Schulentwicklungsplanung haben an der einen oder anderen Stelle überrascht. So liegen die Zahlen der Prognose der Stadt und GEBIT zwischen 5 und 10 Prozent auseinander. Und es hat sich gezeigt, dass die Entscheidung richtig war, diese durchzuführen. Und selbst wenn wir in der Interpretation der Ergebnisse nicht alle übereinstimmen, die einen sagen, die Zahlen sind nah beieinander, für uns ist das ein bedeutsamer Unterschied. So oder so haben wir damit eine solide Grundlage für weitere Planungen und insbesondere dafür, was wir in Reutlingen zunächst Priorisieren müssen.

Hier steht an erster Stelle die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf den schulischen Ganztag. Fehlende Differenzierungsräume und Mensen werden uns ins Aufgabenbuch geschrieben. Wir sollten an der Stelle selbstverständlich die Förderungen in Anspruch nehmen, die es hierfür gibt und die bei 70% liegen. Gleichzeitig gilt es Schule neu zu begreifen.

Schule darf nicht nur als ein Lern-, sondern muss auch als ein Lebensraum verstanden werden, in den Schülerinnen und Schüler gerne gehen. Dabei macht es etwa Sinn, die feste Nutzung der Räumlichkeiten zu hinterfragen: Vormittags im festen Klassenverband im Klassenzimmer, nachmittags im Freizeitprogramm der Fördervereine muss mehr und mehr aufgebrochen werden. Wenn wir Unterrichtsräume, offene Lernbereiche und Betreuungszonen räumlich eng verzahnen, wir dabei umdenken von vormittags nur für den Unterricht genutzte Klassenzimmer, die Nachmitttags leer stehen und umgekehrt, kann eine solch effizientere Raumnutzung kostentreibende Neubauten vermeiden. Und wo das nicht geht, hilft uns das Startchancen-Programm des Landes, das in den nächsten 10 Jahren bis zu 7 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung stellt.

Auf die Sanierungsbedarfe in Reutlingen, das ist mein zweiter Punkt, müsste man an sich nicht mehr eingehen, diese sind bekannt und werden nun noch einmal deutlich vor Augen geführt. „Wir können nichts unternehmen, wir haben kein Geld“ ist gerade im Schulbereich eines der schlechtesten Zeichen, die wir setzen können. Doch an der Stelle sollte uns das Sondervermögen Infrastruktur des Bundes Hoffnung geben:

13,1 Milliarden Euro stehen laut der Landesregierung in den nächsten Jahren hierfür in Baden-Württemberg zur Verfügung. Davon gehen Zweidrittel an die Kommunen. Das sind 8,75 Milliarden Euro. Die Kommunen erhalten die Mittel pauschal. Sie entscheiden frei, in welche Infrastrukturbereiche sie investieren.

Lasst uns da sehr aufmerksam sein, denn die Projektanträge für 5 Schulen liegen bereits vor und wurden aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt. Hier sollten wir die gute Vorarbeit auch tatkräftig und unmittelbar nutzen.

Dringenden Handlungsbedarf haben wir auch an der Peter-Rosegger-Schule. Das wurde jetzt nochmals deutlich. Auch da muss zeitnah etwas passieren.

Was die Gymnasien angeht, so scheint die Interpretation der Ergebnisse sehr unterschiedlich zu sein und es war schon wieder Bedauern wegen des 6. Gymnasiums zu hören.

Wenn ich aus der Beschlussvorlage des Gemeinderats vom Dezember 2023 zitieren darf:

Die Verwaltung legt die zugesagte Schülerzahlprognose zum 30.06.2023 vor, aus der sich auch weiterhin der Bedarf für ein 6. Gymnasium ableiten lässt. Werden realistischere Vorgaben für die Berechnung zugrunde gelegt, als sie vom Land Baden-Württemberg vorgegeben werden, steigt der Bedarf sogar bis auf 28 Züge. Mögliche Auswirkungen einer Wiedereinführung von G 9 sind dabei noch nicht berücksichtigt.

Zitat Ende.

Davon sind wir im Schulentwicklungsbericht weit entfernt!

Was wir eindeutig erkennen können, ist ein Knick der realen Anmeldezahlen an den Gymnasien im Schuljahr 25/26. Entgegen der Planung von rund 758 SuS in 26 fünften Klassen sind es nur 548 Kinder in 20 Eingangsklassen. Das ist so bedeutsam, dass wir momentan alle froh sein sollten, dass wir kein weiteres und mit 1 Million jährlich subventioniertes Gymnasium bauen, da wir nicht wissen, wohin sich die Anmeldezahl entwickelt

Die Gründe für den Knick, der im Übrigen nicht nur Reutlingen, sondern ganz Baden-Württemberg betrifft, sind nicht klar benennbar, daher wagen die Gutachter hier auch keine verlässliche Prognose.

Gleichzeitig haben wir auch aufgrund von G9 noch keinen akuten Handlungsbedarf an unseren Gymnasien, da erst mit dem Schuljahr 2032/33 der Mehrbedarf kommt. Erst dann erreichen die G9-Schüler die 13. Klasse und es kommen gleichzeitig neue 5er dazu. Dabei ist aber auch eines auch klar: G9 kommt nicht an einem Standort, sondern betrifft alle Gymnasien.

Die Empfehlung der Gutachter, hier in drei Jahren nochmals die aktuelle Entwicklung zu analysieren, ist daher nachvollziehbar und gerade mit Blick auf die aktuelle Haushaltslage Gold wert. Und falls Erweiterungen nötig werden, ist ein schrittweises und flexibles Vorgehen, Zug um Zug, ohne Zeitdruck möglich.

Sollte das Geld für das 6. Gymnasium im letzten Haushalt im Übrigen schon bereits gestellt worden sein, wäre dies eine tolle Ko-Finanzierung für die jetzt notwendigen und mit 70% förderfähigen Bedarfe an den Grundschulen. Dazu kann uns sicher der Finanzbürgermeister etwas sagen.

Für uns gilt jetzt: Volle Konzentration auf die aktuell anstehenden Aufgaben Ganztag, Schulsanierung und den Ausbau der anderen weiterführenden Schulen an den im Bericht genannten Schulen.

Leave a Comment

Vorheriger Beitrag: « Gemeinsam für faire Kita-Finanzierung – Jetzt Petition mitzeichnen!

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Der Zeitraum für die reCAPTCHA-Überprüfung ist abgelaufen. Bitte laden Sie die Seite neu.

Seitenspalte

Anstehende Termine:

  • Di.
    02
    Dez.
    2025

    Mitgliederversammlung 2025

    19:00Haus der Jugend

Neuste Beiträge

  • Schulentwicklung in Reutlingen: Es braucht klare Prioritäten
  • Gemeinsam für faire Kita-Finanzierung – Jetzt Petition mitzeichnen!
  • Antrag zur Beschlussvorlage 25/009/07 – Hundesteuer
  • Leserbrief zum GEA-Artikel „Rund 1 Million für ZELT“
  • Kosten „Zero Emission Logistics Terminal Reutlingen“ (ZELT RT)

Neueste Kommentare

  • Jürgen Straub bei Hauptversammlung 2022: Der Verein WiR – Wir-in-Reutlingen e.V. zeigt Kontinuität im Vereinsvorstand
  • Antwanet Sagman bei Hauptversammlung 2022: Der Verein WiR – Wir-in-Reutlingen e.V. zeigt Kontinuität im Vereinsvorstand
  • Rolf Schmidt bei WiR – Crowd Funding – Mehr Bäume für ein besseres Stadtklima
  • Erhard Mathias bei WiR Kandidaten für Gemeinderat und Kreisrat
  • Benjamin Stiedl bei Seite wurde leider gehackt
  • Impressum / Datenschutz

Copyright © 2025 · WiR in Reutlingen