Es gab Veränderungen durch die Kommunalwahlen. WiR sind guten Mutes, sind wir doch als politisch unabhängige Wählervereinigung wieder als Fraktion im Stadtparlament vertreten. WiR bleiben unserem Motto treu und kümmern uns um unser Reutlingen.
Jetzt gerade wieder in besonderem Maße stapeln sich im WiR-Briefkasten die Hinweise auf die große Unsicherheit bzgl. unseres Wochenmarktes, des Marktplatzes und der Innenstadt im Gesamten.
Aber lassen wir die Kirche im Dorf. Seit 1200 Jahren hat unsere Stadt das Marktrecht und übt dieses auch erfolgreich aus. Das zeigt unser Marktplatz und die große Anzahl Marktbeschicker, die jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag von frühmorgens bis in die Mittagstunden mit frischen regionalen Produkten im Angebot aufwarten und Leben in unsere Innenstadt bringen. Das Hauptaugenmerk liegt auf REGIONAL.
Es herrscht ein zwangsweises straffes zeitliches und räumliches Korsett für den Auf- und Abbau des Marktes … und das soll jetzt geändert werden.
Die Baubürgermeisterin möchte mehr GRÜN. Weitere Bäume würden die bisher gute Auslastung der Stände auseinanderbringen und der Platz wird eingeschränkt werden. Ausgerechnet jetzt, wo auch wieder sehr viele junge Menschen auf dem Wochenmarkt einkaufen … sich treffen, schwätzen, stehen bleiben, vor allem einkaufen. Dadurch macht sich Unsicherheit breit! Hier müssen die Marktbeschicker und die Bevölkerung, die die Innenstadt ja „bevölkern“ soll, aber auch der Gemeinderat muss mitgenommen und im Detail informiert werden.
Baumreihe, Spielplatz und mehr, doch richtig abstrakt wird es dann im Dezember. Der Weihnachtsmarkt streckt seine Arme auf den Marktplatz aus. Der zu unserem christlichen Weihnachtsfest gehörende Weihnachtsbaum soll einer kommerziellen 7×7 Meter großen Pyramide mit Glühweinstand weichen. Das bringt uns und einen großen Teil der Stadtgesellschaft ins Grübeln. Bei der eigens hierfür vor 16 Jahren gegründeten Markt-Werk-Stadt hat sich etwas geändert. Der „Macher“ Norbert Brändle ist zurückgetreten. Jetzt geht es sehr familiär bei der Standvergabe zu, denn ein familiäres Dreigestirn bestimmt jetzt wohl ohne vorherige Absprache die Geschicke auf unserem Marktplatz …
Einerseits erfreulich, andererseits stellt sich die Frage, wie wird mit den Standplatzgeldern umgegangen.
Lassen wir uns von den Ausstellern, Betroffenen und Verdienern informieren, denn Geld im Stadtsäckel ist dringend erforderlich.
Gleichfalls interessant und wissenswert für die Bürger ist der weitere Umgang mit den durch die Stadt angemieteten Flächen für Pop-Up´s. Woher wird das Geld ab 01.01.2025 für deren Mieten kommen, wenn der Fördertopf leer ist? Auch Fördergelder sind unsere Steuergelder und die Mietverträge laufen wohl weiter.
Prof. Dr. Jürgen Straub
(Fraktionsvorsitzender WiR-Fraktion)