Sofortige Stilllegung Jet-Händetrockner
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Keck,
zu oben genanntem Thema stellt unsere Fraktion folgenden Antrag:
- Die Verwaltung wird aufgefordert, alle sog. „Jet-Händetrockner“ in städtischen Einrichtungen, zumindest für den Zeitraum der Corona-Pandemie mit sofortiger Wirkung stillzulegen und durch herkömmliche Papierhandtücher zu ersetzen.
- Weiterhin werden die jeweiligen Vorsitzenden der Aufsichtsräte aufgefordert dies ebenso bei den städtischen Tochterfirmen (z.B. Stadthalle GmbH) durchzusetze.
Begründung:
Durch den Luftstrom elektrischer Handtrockner werden Bakterien und Viren großflächig in die Luft geblasen und über den Raum verteilt. Somit erhöhen sie Infektionsrisiken. Jeder der sich tiefer mit Mikrobiologie beschäftigt, weiß, dass man Verschmutzungen verbreitet, wenn man Luft bewegt, und damit Ansteckungsrisiken erhöht.“
Leider werden immer wieder von Herstellern dieser Geräte in Auftrag gegebene Studien zitiert. Diese führen aus, dass die genutzten Airblade Händetrockner durch die serienmäßige Ausstattung mit HEPA-Filtern (H 13) bis zu 99 Prozent aller Partikel in Viren- und Bakteriengröße aus der Luft filtern.
Das ist sicherlich richtig, doch dieser Aspekt verdient hier keine hohe Gewichtung. Vielmehr ist Tatsache, dass diese Geräte einen Luftstrom mit einer Geschwindigkeit von über 600 Kilometer pro Stunde erzeugen und dadurch die an den zu trocknenden Händen verbleibende Bakterien und Viren als feinstes Aerosol in die Raumluft geschleudert werden.
Eine Studie der University of Westminster von Mikrobiologe Keith Redway, zeigt auf: Besonders viele Keime werden durch Hochgeschwindigkeitsgeräte (Jetstreams) verteilt. Sie erzeugen einen Luftstrom von über 600 Kilometern pro Stunde.
In Räumen mit diesen Jetstream Händetrocknern befanden sich 1300 Mal so viele Viruspartikel wie in Räumen mit Papiertüchern und über 60 Mal so viele wie in Toilettenräumen mit Warmluft-Händetrocknern.
Gerade für Kinder, deren Gesicht sich häufig auf Höhe der elektrischen Trockner befindet, seien die Geräte ein Gesundheitsrisiko.
Dies ist in Zeiten der Corona-Pandemie aufs Äusserste zu unterbinden, zumal bislang immer noch keine absolut klaren bzw. eindeutigen Erkenntnisse vorliegen wie sich die Übertragungswege dieses Virus gestalten.
Henning, A (2020. Händehygiene im öffentlichen Raum. Der Hygieneinspektor, Zeitschrift des Bundesverbandes der Hygieneinspektoren, 22, 01-2020, 28
https://www.cmshs-bloggt.de/arbeitsrecht/arbeitsschutz-handtrockner-corona-aha/
https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen/
https://www.dehoga-bayern.de/coronavirus/wiederhochfahren/hygienekonzept-gastronomie/?L=0
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Jürgen Straub
(Fraktionsvorsitzender)